Philosophisches

Hach ja… #20

„Es ist sehr viel leichter, die Rolle des Opfers einzunehmen und die Verantwortung oder Schuld für unsere Erfahrungen einer Person oder Macht außerhalb unserer Selbst zuzuweisen. Wenn wir aber die Entdeckungen der modernen Wissenschaft ernst nehmen, dann haben wir die Verantwortung für unsere sich Augenblick um Augenblick ereignenden Erfahrungen selbst zu übernehmen.“

Yongey Mingyur Rinpoche
in: Buddha und die Wissenschaft vom Glück. München 2007

Hach ja… #19

Er musste auf schmerzhafte Weise erkennen: Eine Droge ist ein Gegner, der genauso ist wie man selbst. Genauso groß, genauso breit, genauso kräftig. Keinen Zentimeter größer, keinen Zentimeter kleiner. Nicht schwerer und nicht leichter, nicht stärker und nicht schwächer. Wie besiegt man jemanden? Wie besiegt man jemanden, der genauso ist wie man selbst?

das_groessere_wunder-9783423143899Aus: Thomas Glavinic: Das größere Wunder. München 2015

Hach ja… #18

„Es gehört zu den alltäglichen Tatsachen des Lebens, dass wir über unvereinbarte Ziele nachdenken und zwischen ihnen wählen müssen.“

Robert & Edward Skidelsky
Wirtschaftswissenschaftler & Philosophen

Hach ja… #17

„Die Zugehörigkeit zu einem Familiensystem ist für jeden Menschen unabdingbar. Es ist daher eine Form der Anmaßung, wenn eine Person aus dem System ausgeschlossen und dadurch nicht gewürdigt wird, aus welchem Grund auch immer.“

Arist von Schlippe, Jochen Schweitzer
In: Systemische Interventionen. Göttingen 2010/2

„Ausschluss, Zugehörigkeit & Bindungsliebe“

„Die Zugehörigkeit zu einem Familiensystem ist für jeden Menschen unabdingbar. Es ist daher eine Form der Anmaßung, wenn eine Person aus dem System ausgeschlossen und dadurch nicht gewürdigt wird, aus welchem Grund auch immer.“

Schlippe (325x499)von Schlippe, Arist; Schweitzer, Jochen: Systemische Interventionen. Göttingen 2009

Hach ja… #16

„Wenn ein Fortschritt eintreten soll, muss zuerst jemand da sein, der ihn bemerkt und mit anderen darüber spricht.“

Ben Furman, Tapani Aloha
In: Die Zukunft ist das Land, das niemandem gehört…
Stuttgart 1995

Hach ja… #15

„Der Geist ist die Quelle aller Erfahrung, und indem wir die Ausrichtung des Geistes ändern, können wir die Qualität all dessen, was wir erfahren und wahrnehmen, verändern.“

Yongey Mingyur Rinpoche
in: Buddha und die Wissenschaft vom Glück. München 2007

„Ausgleich von Geben und Nehmen“

Schlippe (325x499)von Schlippe, Arist; Schweitzer, Jochen: Systemische Interventionen. Göttingen 2009

„Das Schlüsselwort für die Suche nach Lösungsdynamiken ist der Ausgleich von Geben und Nehmen. Schuld und Unschuld in Systemen hängen eng damit zusammen. Der Geber im System ist dabei meist in einer scheinbar vorteilhaften Position, seine Position ist die Unschuld. Wer nimmt, macht sich schuldig. Manchmal versuchen Menschen, dieser Dynamik auszuweichen und ‚unschuldig‘ durchs Leben zu gehen, sie vermeiden auf diese Weise, am sozialen Austausch teilzuhaben. Die Weigerung zu nehmen, oft mit Depression verbunden, versteckt sich hinter vielen Begründungen: Es sei nicht das Richtige, es sei zu wenig und Ähnliches. Da, wo es möglich wird, zu nehmen (vor allem von den Eltern), erfahren die Betreffenden oft eine enorme Zufuhr an Energie und Kraft. Ähnlich verhält es sich mit der Idee, es könne möglich sein, nur als Gebender durchs Leben zu gehen (Helfer-Ideal). Auch diese Vorstellung wird als beziehungsfeindlich beschrieben. Der Ausgleich im System, ein ständiges Geben und Nehmen, geht mit der Erkenntnis einher, dass es unmöglich ist, unschuldig durch das Leben zu gehen, und dass es manchmal keine andere Möglichkeit gibt, Ausgleich herzustellen, als zu danken.“

Hach ja… #13

Wie viel ist genug? | Robert Skidelsky, Edward Skidelsky | Buch ...„Allgemein gesagt: Glück ist nur gut, wenn es angebracht ist; wenn Traurigkeit angebracht ist, ist es besser traurig zu sein.“

Robert & Edward Skidelsky
Wirtschaftswissenschaftler und Philosphen

Hach ja… #6

„Um die eigenen Gestaltungsmöglichkeiten zu realisieren, müssen wir vor allem die eigene Erfahrung und das eigene Leben schätzen lernen.“

Frank Berzbach, Autor

Rainer Marie Rilke: Der Panther

Sein Blick ist vom Vorübergehn der Stäbe
so müd geworden, daß er nichts mehr hält.
Ihm ist, als ob es tausend Stäbe gäbe
und hinter tausend Stäben keine Welt.

Der weiche Gang geschmeidig starker Schritte,
der sich im allerkleinsten Kreise dreht,
ist wie ein Tanz von Kraft um eine Mitte,
in der betäubt ein großer Wille steht.

Nur manchmal schiebt der Vorhang der Pupille
sich lautlos auf –. Dann geht ein Bild hinein,
geht durch der Glieder angespannte Stille –
und hört im Herzen auf zu sein.

 

Berzbach_Kunst„Auch wir stoßen uns anden Stäben unserer inneren Gefängnisse. Psychologisch gesehen ist der Mensch ein Selbstfesselungskünstler. Der unruhige Kopf mit seinen vielen Gedanken und Erwartungen schmiedet Käfige, in die wir uns selbst einsperren. Dies beginnt oft schon bei den Vorurteilen, die wir unbewusst darüber fllen, was sich ein Auftraggeber tatsächlich wünscht. Vieles begrenzt unsere Ideenfindung: Unruhe, vorschnelle Bewertungen oder die Unfähigkeit aktiv zuzuhören. Viele Stäbe des Käfigs existieren nur in unserem Kopf und nicht in dem des Auftraggebers. Je starrer unsere Ansichten sind, je etablierter die Routinen, desto festern scheint die Käfigtür verschlossen. Am Ende sind es Unachtsamkeit und Aktionismus, die uns einsperren.“

„Wer zur Ruhe kommt, setzt sich den eigenen Gedanken aus. Und wenn wir ehrlich sind, bemerken wir, dass nicht wir entscheiden, was wir denken. Die Gedanken kommen einfach, auch die unerwünschten. Unser Kopf ist in der Lage, uns die schönsten Situationen zu verderben. Die äußeren Rahmenbedingungen, also die äußeren Faktoren spielen dabei eine keinere Rolle, als wir gewöhnlich denken.“

„[Meditationstechniken] sind der einzige Weg, die Käfige im eigenen Kopf zuerst zu erkennen und dann langsam die Stäbe zu lockern. […] Sie müssen weder an etwas glauben, noch müssen Sie viel darüber wissen. Sie müssen es einfach tun! Probieren Sie es aus und stellen Sie sich nicht die Frage, ob Sie meditieren sollen oder nicht.“

„Die Fähigkeit still zu sein öffnet das innere Ohr, erst ohne Ablenkung bemerken wir, was wir tun wollen und wie wir es tun wollen.“

„Die störenden Gedanken verschwinden nicht, auch das Leid verschwindet nicht, aber wir gewinnen Distanz zu beidem und sind nicht mehr zwanghaft jeder unwillkommenen Idee oder jedem schlechtem Gefühl ausgeliefert. Das alles hat, in der Summe, großen Einfluss auf Wohlbefinden und Glück.“

Frank Berzbach: Die Kunst ein kreatives Leben zu führen. Anleitung zu Achtsamkeit,
Mainz, 2014

Hach ja… #3

„In der Traurigkeit bemitleiden wir uns selbst und kreisen nur noch um unsere eigenen Probleme, ohne dass wir uns wirklich helfen lassen. Letztlich genießen wir unsere Traurigkeit, wir halten an ihr fest, wir brauchen sie, um uns nicht ändern zu müssen“

Anselm Grün

Hach ja… #2

„Unsere Denkmuster und Gefühlsreaktionen sind stabil und sie sind über unser ganzes Leben entstanden; nichts verändert sie schnell. Gefühle sind übrigens, so beschreibt es Andres Knuf [„Ruhe da oben“], nicht einfach Reaktionen auf äußere Ereignisse: ‚Meist waren es unsere Eltern oder andere enge Bezugspersonen, von denen wir unsere typischen Reaktionsmuster übernommen haben. Wer eine ängstliche Mutter hatte, reagiert im späteren Leben selbst schnell mit Angst. Wer einen jähzornigen Vater hatte, hat sich vielleicht selbst schon bei einem plötzlichen Wutausbruch ertappt. Dies ist noch ein Grund mehr, auch Gefühle beobachten zu lernen und sich nicht von ihnen überrollen zu lassen. Wem ist gedient, wenn wir in Gefühlen gefangen sind, die eingeltich gar nicht uns gehören, sondern von anderen Personen kopiert sind.‘ […]

Andreas Knuf empfiehlt, die aufkommenden Gedanken in drei Schubladen einzusortieren: in Vergangenheit, Zukunft und Unsinn. Man wird schnell bemerken, dass kaum ein quälender Gedanke übrig bleibt.“

Berzbach_KunstFrank Berzbach: Die Kunst ein kreatives Leben zu führen. Anleitung zu Achtsamkeit
Mainz, 2014

Ein super (!!!) Buch!

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